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Die Ausstellung visualisiert nicht nur die Ereignisse rund um den Prager Frühling, sie spannt einen Bogen von der Befreiung der Tschechoslowakei von der NS-Herrschaft 1945 durch Truppen der Roten Armee bis hin zur Samtenen Revolution 1989.
Gleichsam als Leitobjekt der Ausstellung dient ein Panzer, in dem sich dieser Bogen auf besondere Weise verdichtet. Es ist der Panzer 23, der erste sowjetische Panzer, der Prag 1945 erreichte - der Anfang vom Ende der NS-Herrschaft. Ihm wurde ein Denkmal gesetzt. Die Okkupation 1968 ließ den Panzer des Befreiungsdenkmals jedoch zum Sinnbild für Gewalt und Unterdrückung werden. 1991 wurde der Panzer von David Černý, einem Kunststudenten, in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion rosa gestrichen. Der Künstler wurde für kurze Zeit in Haft genommen, der Panzer in seinen ursprünglichen Zustand rückgeführt. Doch zehn Tage später veranlassten Parlamentsabgeordnete, dass der Panzer wieder seine rosa Farbe erhielt. Trotzdem wurde der Panzer vom Sockel gestürzt und aus dem öffentlichen Raum verbannt. In das Armeemuseum überstellt wurde er als museales Objekt gewissermaßen stillgestellt. Der Reiz dieses Objekts besteht darin, dass sich hier mehrere Geschichten verdichten, die bis in die Gegenwart führen. Denn 40 Jahre nach dem Prager Frühling, geht es nicht nur um das Ereignis selbst, sondern auch darum, wie sich Rezeption verändert, welchen aktuellen Stellenwert es hat.