Projekte 2011-2012

Margareten - Lebensort für ZuwanderInnen

Der fünfte Wiener Gemeindebezirk war schon zur Zeit der Habsburger Monarchie ein Stadtteil mit einem hohen Zuwandereranteil. Damals waren es vor allem Arbeits-migrant:innen aus Böhmen und Mähren, die dort wohnten. Zeugnisse dieser Kultur, Vereinslokale und tschechische Gaststätten etc. sind zwar nach wie vor sichtbar, aber heute sind es Menschen aus anderen Ländern, die das Erscheinungsbild des Bezirkes mitprägen.

Im Rahmen des forMuse-Projektes sollen Perspektiven entwickelt werden, auf welche Weise das Bezirksmuseum Margareten zu einem Ort der Auseinandersetzung mit dem Leben der Zuwander:innen werden kann. Dabei geht es vor allem um die aktuelle Situation im Bezirk: Welche Menschen leben hier, wie gestalten sie ihr Leben, wie ist das Verhältnis zwischen den schon länger ansässigen Bevölkerungs-gruppen und den ZuwanderInnen, auf welche Weise treten sie miteinander in Kontakt, welche Bilder und Vorstellungen von den jeweils „anderen“ werden entworfen?

Darüber hinaus soll aber auch ein Blick auf die Geschichte der Zuwanderung in Margareten geworfen werden. Die Habsburger Monarchie war ein Vielvölkerstaat, daher hat ein nicht geringer Anteil der Wiener Bevölkerung slawische Wurzeln. Durch die Eindeutschung der Namen wurden diese Spuren allerdings verwischt oder werden aufgrund der Häufigkeit nicht mehr als fremd wahrgenommen. Wie gestaltete sich damals das Zusammenleben? Kann man trotz der zeitbedingten unterschiedlichen Verhältnisse daraus für die heutige Situation lernen?

VertreterInnen unterschiedlicher Institutionen und Vereine und ExpertInnen sind eingeladen, im Rahmen von Workshops gemeinsam Überlegungen anzustellen, wie das Thema Migration im Bezirksmuseum Margareten aufbereitet werden kann, dass es für möglichst breite und vielfältige Bevölkerungsgruppen von Interesse sein kann.

Projektpartner: Bezirksmuseum Margareten, Verein „eXponat. Forum für Museologie und visuelle Kultur“, Interkulturelles Zentrum, Institut für Wissenschafts-kommunikation und Hochschulforschung der Alpen-Adria-Universität

Gefördert vom bm:wf - (forMuse-Projekt)